Grundlage für solche Aussagen ist meist das statistische Verhältnis von erfolgreichen Gipfelbesteigungen zu Todesfällen in den vergangenen 60 Jahren. Letztendlich ist dies alleine aber nicht aussagekräftig. Alleine schon, weil sich eine Expedition von heute vollkommen von einer der vergangenen Jahrzehnte unterscheidet. Es müssen immer mehrere Faktoren berücksichtigt werden. Etwa die gewählte Route, Jahreszeit, Besteigungsstil, Sauerstoffverwendung, Sherpasupport, Gruppe oder allein, andere Gruppen am Berg oder an derselben Route und Erfahrung und körperliche Voraussetzungen des Teilnehmers. Generell kann gesagt werden, dass das Achttausenderbergsteigen durch besseres Material, bessere Wetterberichte, bessere Höhentaktik etc. laufend sicherer wird. Dies trifft statistisch signifikant an den „einfacheren“ und „objektiv sicheren“ Achttausendern wie Cho Oyu, Broad Peak und Gasherbrum II zu, aber auch an den „objektiv gefährlichen“ Achttausendern wie Annapurna, Nanga Parbat oder K2. Der Mount Everest steht wohl irgendwo dazwischen. Hier wird immerhin mehr an als jedem anderen Achttausender mit Hilfsmitteln und Materialeinsatz gearbeitet. Durchgehende Fixseile, Leitern, Sauerstoff, mehr Sherpas als sonst wo erhöhen die Erfolgs- und senken die Todesstatistik. Dennoch ist er insbesondere wegen seiner Höhe etwa bei Versagen des Sauerstoffsystems gefährlich. Die Shisha Pangma ist als Sonderfall zu erwähnen. Der niedrigste Achttausender gilt als leicht und objektiv relativ sicher. Die verfügbare Erfolgsstatistik spricht dennoch nicht für diesen Berg. Das liegt zum einen daran, dass von den meisten Bergsteigern nur der Zentralgipfel und nicht der über einen ausgesetzten und oft gefährlichen Verbindungsgrat erreichbaren Hauptgipfel bestiegen wird und die Besteigung somit oft nicht gewertet wird und zum anderen daran, dass nicht wirklich seriöse und zuverlässige statistische Daten existieren, weil der Berg nicht in der Himalayan Database erfasst wird. Unbestritten bleibt die Besteigung eines Achttausenders aber auch heute noch eines der größten Abenteuer, das auch mit entsprechenden Risiken verbunden ist.